Die Kultur und Geschichte Steyrs in Herbstspaziergängen zu erkunden, ist nicht nur für TouristInnen ein lohnendes Wochenendprogramm. Eine gute und einmal andere Idee ist es, sich dabei von historischen Romanen leiten zu lassen.

Ana Pawliks „In den Klauen der Macht“ (der zweite Band soll im kommenden Winter erscheinen) beschreibt Steyr vor fast 800 Jahren. „Sie passierten eine Kirche und ritten kurz darauf entlang einer Straße weit oberhalb des Flusses, an deren Seiten sich wohlhabende Ritter ihre Häuser gebaut hatten. Ein massives Holzhaus reihte sich an das andere, alle mit üppigem Stall und Innenhof. Einige Mägde schöpften Wasser an einem Brunnen. Zwischen einigen Holzbauten konnte Euphemia einen Blick auf den weit unterhalb liegenden Marktplatz erhaschen, auf dem weit mehr Leute unterwegs waren als hier oben.“

Gehen Sie doch einmal mit dieser Beschreibung vor Ihrem inneren Auge von der Stadtpfarrkirche durch die Berggasse oder über die Promenade in Richtung Schloss und lassen Sie die jahrhundertealten Bilder auferstehen. Ich finde das sehr inspirierend. Oder Sie gönnen sich ein Buburuza-Eis, positionieren sich im Bereich Zwischenbrücken und stellen sich das vor: „Der Graf und seine Gefährten überquerten eine Brücke, passierten ein Tor und befanden sich an einer schmalen Kreuzung. Menschen, Karren und Tiere versuchten sich einen Weg zu bahnen. … Alleine die Kaufleute ließen sich selbstbewusst etwas mehr Zeit, um zur Seite zu treten. Sie hatten es nicht eilig. In den letzten Jahren hatte ihre Anzahl stark zugenommen und ihre Häuser, die rund um den Marktplatz nach und nach aus dem Boden schossen, gaben Styra immer mehr das Bild einer Stadt.“

Peter Orontes „Tochter der Inquisition“ spielt 150 Jahre später und erinnert an die Verfolgung der Waldenser durch die katholische Kirche. Zahlreiche Schauplätze aus Steyr und Umgebung bilden die Szenerie für seine Erzählung um Glauben, Verfolgung und Heldentum.

 

 

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