In meiner Kindheit kam regelmäßig der Bierwagen und brachte eine Kiste Bier bis vor die Haustür. Diese Tradition ließ ich während des Lockdowns wieder beleben: Wolfgang Pötzl vom Schwechaterhof lieferte aus seinem reich bestückten Bierkeller. Der „Bierpapst“ genannte Conrad Seidl zeichnet den Schwechaterhof im Bierguide (bier-guide.net) mit fünf Krügerln aus – als eines von drei in Steyr empfohlenen Bierlokalen. Die anderen beiden: The Irish in der Gleinkergasse (vier Krügerl) gefolgt von Klements Knapp am Eck mit drei Krügerln.

Aber Bier wird in Steyr nicht nur getrunken. Die Anfänge der heute nicht mehr existierenden Bürgerlichen Actienbrauerei reichen zurück in das 14. Jahrhundert. Nach einigen Jahrzehnten ohne Steyrer Bier wird nun wieder hier gebraut. Seit 2015 erzeugt Klaus Kremsmayr sein Steyrerbräu in Gleink. Den Gerstensaft des Bierhandwerkers gibt es online oder direkt vor Ort (steyrerbraeu.at).

Knapp an der Stadtgrenze im Garstner Tinsting, aber hier auch erwähnenswert: Helga und Leopold Schmidthaler stellen alle 14 Tage 470 Liter goldfarbenes Poldi-Bier mit den Namen Bernstein, Kristall und Kohlmeise her (poldibier.at).

Schließlich wurde rechtzeitig zur Landesaustellung eine Rezeptur des 18. Jahrhunderts ausgegraben. Die Brauunion verkauft mit dem „Steyr Panther Bier“ ein Stück Biergeschichte.

Als ich über diesen Kulturtipp nachdachte, saß ich im neuen Outdoor-Café „Ins Neutor“ gegenüber dem Innerberger Stadel. Der großzügige Wirt erlaubte uns, das von Thomas Lammer selbstgebraute schokoladige London Coffeehouse Porter Bier zu verkosten. Sehr fein, aber das ist eine andere Geschichte: über die mittlerweile vielen SteyrerInnen, die in ihren Küchen und Kellern selbst Bier brauen.

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