Als ich ein Kind war, führten uns Familienausflüge immer wieder nach Altenfelden, St. Peter und St. Johann am Wimberg – zu Tanten und Verwandten meiner Mutter, Romana Jungwirth. Die Zusammenhänge waren mir nie ganz klar, also musste ich dem nachgehen.
Romana Jungwirth ist mütterlicherseits eine Linkeseder und väterlicherseits eine Eckerstorfer. Ihre Vorfahren waren Bauern, Krämer und Gastwirte im oberösterreichischen Mühlviertel.
Ich beginne bei den Eckerstorfers, der Familie meines Großvaters

Die ersten Vorfahrten, die ich finden konnte, lebten am Straus(s)bergergut in St. Peter am Wimberg (heutige Adresse: Straußberg 9).
Es waren die Bauern Josef (ca *1700) und Maria Eggerstorfer sowie deren Sohn Paul (*1732) und deren tochter Barbara Eckerstorfer. Paul heiratet 1786 als Witwer seine zweite Frau Magdalena.

Mathias Eckerstorfer, in nächster Generation, wurde noch am *6. Juli 1762 dort geboren.
… vom Straussberger- zum Perneckergut
Als 27-Jähriger erwarb Mathias 1789 das Perneckergut (auch Perneggergütl) in St. Peter am Wimberg (heutige Adresse: Eckerstorf 30) von der Familie Brandstöttner.
Matthias musste vom Elternhaus wahrscheinlich deswegen weichen, weil sein Vater Paul nach dem Tod der ersten Frau seine zweite Frau, Magdalena, heiratete. Deren Erstgeborener, wiederum ein Paul, erbte das Straus(s)bergergut.

Taufbuch St. Peter am Wimberg, Johann Eckerstorfer, 1794
Drei weitere Generationen meiner Vorfahren wurden im 18. und 19. Jahrhundert am Perneckergut geboren und bewirtschafteten den Hof: Johann Eckerstorfer (1794-1867) mit Katharina (geb. Katzinger), Franz Eckerstorfer (1827-1880) mit Magdalena (*1832 als Hofer) sowie mein Urgroßvater Johann Eckerstorfer (*19. November 1855).
Er war zwar Erstgeborener am Perneckergut, musste aber wegziehen. Den Hof bekam sein Bruder (Zweitgeborener) Franz. Ich vermutet, weil Johann erst mit 37 Jahren heiratete (War er „in der Welt“ unterwegs?), Franz aber bereits mit 22 Jahren eine Familie gründete.

Zur Hochzeit im Jahr 1892 mit Maria Schütz (1862-1897) erwarb Johann dann in St. Johann am Wimberg das Gütl/Baurngut an der Adresse St. Johann Nr. 5 (auch die heutige Adresse) von der Vorbesitzerfamilie Atzelsberger.

Neben meinem Großvater Johann Eckerstorfer (*1893) hatten die beiden noch einen zweiten Sohn, Franz (*1896). Als Witwer heiratete mein Urgroßvater 1898 Cäcilia Reiter (1870-1957). Deren erster Sohn Leopold (-1906-1983) wurde Tischler in St. Johann am Wimberg, der zweite Sohn Josef (*1910) verblieb am Hof und beging 1948 Selbstmord.
Somit war wieder einmal für einen meiner erstgeborenen Vorfahren kein Platz am elterlichen Hof. Der Vater heiratete ein zweites Mal und die Kinder dieser neuen Ehe erbten. Deswegen zog mein Großvater Johann Eckerstorfer (30.Jänner 1893 bis 12. März 1944) nach Linz. Er wurde Pfleger in der Krankenanstalt Niedernhart. Unserem Opa setzte mein Bruder Andreas im Text Autobahn ein literarisches Denkmal.
Am 14. Oktober 1934 heirateten Johann Eckerstorfer und Maria Linkeseder (1905-1983), unsere „Linzer Oma“, in Linz Lustenau.
Die Linkeseder stammen aus Altenfelden

In den Urkunden findet sich im 18. Jahrhundert ein Mathias Linkeseder, der in Altenfelden Nr. 9 (heute Gasthof Zeller am Marktplatz 2) Krämer war. Seine erste Ehefrau Juliane (geb. Öhmer; Hochzeit am 12.November 1808) starb am 6. Oktober 1825. Mathias heiratete am 16. Jänner 1826 wieder – Anna Maria (*1798 als Tochter des Simon Wiplinger und der Getrud, geb. Altenhofnerin +1878).
Deren Sohn Franz Linkeseder (*1828) findet sich in den Dokumenten als Krämer, Hausbesitzer und gewerblicher Wirt – dort, wo heute am Marktplatz 2 der Altenfeldner „Zeller Wirt“ Gäste bedient.

Franz war dreimal verheiratet: mit Maria geb. Meisel (1842-1865), Juliana, geb. Pachinger (1840-1866) und Anna Maria, geb. Furtmüller (*1842).
Ich weiß von fünf Kindern aus diesen drei Ehen.
Das jüngste war mein Urgroßvater (Ludwig Linkeseder, *6. Jänner 1873). Er arbeitete bei seiner Hochzeit (1902) als Kutscher bei „Wilnböck in Neufelden“.
Seine Frau Johanna, geb. Wolfsteiner (*1880), war die Tochter von Simon und Theresia Pichler, Auszügler in St. Martin im Mühlkreis und bei der Hochzeit Pächterin des Gasthauses in Oberfeuchtenbach Nr. 3 (heute selbige Adresse), das die Eheleute dann führten.

1905 wurde meine Großmutter Maria („Linzer Oma“) als eines von fünf Kindern geboren.

… und dann die junge Familie in Linz
Maria heiratete, wie schon berichtet, 1934 in Linz Johann Eckerstorfer aus St. Johann am Wimberg. Gemeinsam wohnten meine Großeltern ab 1934 im Linzer Waldegg Nr. 419 (heute ist dort die Stadtautobahn, Tunnel Niedernhart) in einer Dienstwohnung der Krankenanstalt Niedernhart.
Nach dem Tod von Johann (März 1944) fand Maria mit ihren vier Kindern (darunter meine Mutter Romana, *1941) Unterschlupf im Elternhaus ihres verstorbenen Gatten. Sie bewohnten in St. Johann am Wimberg Nr. 5 zwei Zimmer bis zum Ende der Schulpflicht von Romana 1955.
Nach einer kurzen Zeit auf einem Bauernhof in Rufling bei Leonding siedelte sie in die Linzer Drouotstraße 4. Dort lebten meine Mutter Romana bis zu ihre Hochzeit (1963) mit meinem Vater Hermann und meine „Linzer Oma“ bis zu ihrem Tod (1983).
Hubert Eckerstorfer :
Hallo Christoph,
ich bin heute über einen FB Beitrag auf deine HP gekommen und freue mich gerade wie ein kleines Kind so viele Informationen über unser Ahnen hier zu lesen! Ich setzte mich gerade selbst mit diesem Thema auseinander da in unserer Familie nicht viel über meinen Großvater Josef Eckerstorfer nicht viel geredet wurde vermutlich wegen dem Selbstmord, bzw. war da mein Vater Hubert noch ein kleines Kind! Würde mich freuen uns mal persönlich darüber zu unterhalten, wenn’s für dich passt natürlich?
Liebe Grüße aus St.Hans
Hubert Eckerstorfer jun.
Christoph Jungwirth :
ich hab dir dazu ein mail geschrieben
Elke Eckerstorfer :
Toll lieber Christoph, sehr informativ und interessant!
Viele Grüße Elke